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Das Eigenthaler Bergrennen wurde erstmals am 28. Mai 1923 als sektions-internes Rennen des ACS Luzern, Ob- und Nidwalden, durchgeführt. Der Sieger der 22 Teilnehmer hiess Eduard Koch, der seinen FIAT in 8:45 von Obernau nach Eigenthal prügelte. Koch startete auch am Klausenrennen 1924 und 1925.

In der Jubiläumsschrift "25 Jahre ACS Luzern" von 1933 steht: "Wenn die grosse Linie des schweizerischen Sportes aufwärts gehen soll, braucht es Prüfungsfahrten oder Rennen. Jedes Volk, dem der Sport wichtig ist, strebt nach Höchstleistungen; denn nur durch Rekorde erhält die breite Masse der Sportler neue Impulse". Der ACS war auch Organisator der sechs weiteren Anlässe:

Drei Vorkriegsrennen

1928 als "nationale Bergprüfungsfahrt" von Obernau bis Eigenthal. In diesem Jahr pausierte das Klausenrennen. Der Sieger: Stuck auf Austro-Daimler in einer Zeit von 6 Minuten und 21,4 Sekunden. 1929 als „nationale Bergprüfungsfahrt“ von Obernau bis Eigenthal. Der Sieger hiess Hans Stuber aus Bern auf seinem Bugatti 35C mit einer Zeit von 6.20.4. In diesem Jahr gewann auch ein Bugatti das Klausenrennen, am Steuerrad war Louis Chiron. Der Start lag bei der Nagelschmiede in Obernau, das Ziel „ca. 100 m vor der Kulmination der Strasse, beim Waldeingang auf 1030 m über Meer“. Die Streckenlänge betrug 6,5 km, die Höhendifferenz 490 m mit der grössten Steigung von 14%. Am 5./6. September 1931 als „Schweizerische Bergprüfungsfahrt“ von Obernau bis Eigenthal. Der Sieger hiess erneut Stuber auf Bugatti mit einer Zeit von knapp über 6.03.6. In diesem Jahr gab es kein Klausenrennen. Das Wetter sei miserabel gewesen und die Forderungen für die Benützung der Eigenthalstrasse unerschwinglich hoch angesetzt worden. Das „Kriens-Eigenthal“ konnte buchstäblich in der letzten Stunde gerettet werden. Die Startgelder betrugen Fr. 40.- für Tourenwagen, Fr. 60.- für Sportwagen und Fr. 80.- für Rennwagen. Am Start waren 43 vierrädrige Fahrzeuge aus fünf Nationen, unter den Piloten auch drei Damen. Gleichentags veranstaltete der Motorsport-Club Luzern auf der gleichen Strecke ein offenes Bergrennen für Motorräder, Gespanne und Cycle-Cars. Mehr als 50 Teilnehmer waren am Start. Der ACS ist dann wieder auf die frühere Strecke Sarnen-Stalden ausgewichen und liess dort nur noch die eigenen Mitglieder starten.

Drei Nachkriegsrennen

Am 3./4. Oktober 1964 als "nationales Bergrennen" auf der verkürzten, halb so langen Strecke von der Hergiswaldbrücke mit Ziel 250 m unterhalb Holderkäppeli. Das Rennen zählte zur Schweizerischen Automobil-Meisterschaft. Grosse Gruppen bildeten die Austin und Morris Cooper, Lotus Elan, Ford Cortina Lotus, Triumph Spitfire und TR4, Porsche Super 90 und Jaguar E-Type. Auf der Startliste war aber auch ein Ferrari GTO und ein Mercedes 300SL aufgeführt. Tagesbestzeit mit dem Zeittotal aus 2 Läufen von 5.06.41 fuhr Jürg Dubler auf einem Cooper BMC Rennwagen mit 998ccm und schlug hubraumstärkere Rennwagen damit klar. Den neuen Streckenrekord von 2.29.72 (Durchnittsgeschwindigkeit von 78.87 km/h) fuhr aber Silvio Moser auf einem Brabham Formel 3-Rennwagen. 20'000 Zuschauer säumten die Stecke. Das Fahrerlager befand sich auf der Luzerner Allmend und auf dem Areal der Brauerei Eichhof. Die Teilnehmer wurden gruppenweise mit Polizeibegleitung nach Obernau eskortiert. Am 24./25. September 1966 als „nationales Bergrennen mit internationaler Beteiligung“ auf dem gleichen Streckenabschnitt Hergiswaldbrücke-Holderchäppeli. Der Lauf zählte zur Schweizerischen Automobilmeisterschaft und zum Europa-Pokal für Tourenwagen. Erstmals dabei waren einige Honda S600, Steyer-Puch 650TR, Alfa Romeo GTA und Schweizer Rennwagen von Zarp und Apal. Der Engländer John Whitmore eroberte mit seinem spektakulären Fahrstil auf seinem rechtsgelenkten Cortina Lotus die Herzen der Zuschauer 1968 schliesslich unter dem gleichen Titel auf der gleichen Strecke leider zum letzten Mal. Mit 237 gemeldeten Fahrzeugen verzeichnete man zwar einen Teilnehmerrekord. Zitat aus der „Automobil-Revue Nr. 43 von 1964: "Die ob Kriens gelegene 3,28 km lange Bergrennstrecke ist nämlich ein ideales Gelände auch für das Publikum, welches von verschiedenen Punkten eine prächtige Übersicht auf das gebotene Schauspiel geniesst. Die überaus schmale Strasse windet sich in einer nicht endenwillenden Kurvenreihenfolge dem Ziel entgegen. Jedem Kurvenausgang folgt gleich der nächste Kurveneingang, und der Fahrer kann sich nie auf einer Geraden ‚ausruhen’. Die Strasse ins Eigenthal ist eine Übung der Ideallinie, die ihresgleichen sucht".

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